Klartext: Heiratest du auch „nur“ standesamtlich?

von | Hochzeitstipps, Queer heiraten

Fragen, die die Hochzeitswelt bewegen: Ist eure Hochzeit minderwertiger, weil ihr „nur“ standesamtlich heiraten wollt? Ist es keine „echte“ Hochzeit, wenn keine große, zusätzliche Zeremonie im Anschluss stattfindet?

Schaut man sich auf Pinterest, im Internet und in Hochzeitsforen um, dann ergibt sich manchmal tatsächlich dieser Eindruck. Aber ist es nicht viel eher so, dass der einzige offizielle Akt, nämlich der der standesamtlichen Trauung, extrem an Bedeutung verloren hat?

Das klären wir in diesem Blogartikel – und zusätzlich bekommst du noch unsere 5 besten Planungstipps, mit der eure standesamtliche Hochzeit zum Main Event wird!

Worum geht´s heute?

Mindset: Nur standesamtlich heiraten

5 Tipps, die ihr bei der Planung eurer standesamtlichen Hochzeit unbedingt beachten solltet

Mindset: „Nur“ standesamtlich heiraten?

Zuallererst möchten wir euch sagen: Eure Hochzeit ist auf gar keinen Fall weniger wert, nur weil ihr auf eine kirchliche Zeremonie oder freie Trauung verzichtet. Das ist vollkommener Quatsch!

Vielmehr habt ihr als Heiratende bewusst und gemeinsam die Entscheidung getroffen, nur standesamtlich heiraten zu wollen. Das Warum, das dahintersteckt, ist ganz allein eure Sache und geht genau genommen auch niemanden etwas an.

Doch wir wissen, wie schwierig das sein kann: Kaum startet ihr mit der Hochzeitsplanung und beginnt die ersten Male zu googlen, werdet ihr förmlich erschlagen von der Vielzahl an Möglichkeiten, wie man diesen Tag gestalten könnte. Sobald ihr eine längere Zeit in der Welt von Pinterest, Hochzeitsblogs und Co. verbringt, beschleicht euch langsam, aber sicher das Gefühl, die Gäste hätten eine gewisse Erwartungshaltung, die es zu erfüllen gilt. Oft gehört dazu eben auch, dass es eine Zeremonie gibt, die über die standesamtliche Hochzeit hinaus geht.

Wahrscheinlich ist es sogar tatsächlich so, dass einige eurer Gäste eine gewisse Erwartungshaltung an eure Hochzeit haben. Doch dann ist es eine ernsthafte Überlegung wert, diese Gäste eher auszuladen, als für sie Dinge aufzutischen, die gar nicht zu euch passen.

Eure Hochzeit ist der Tag, an dem ihr eure Liebe zueinander feiert. Und zwar mit Menschen, die ihr liebt und gerne um euch habt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger – Punkt. Gestaltet sie deswegen unbedingt so, wie ihr es euch vorstellt und wie es in euer Budget passt:

Wenn ihr nach dem Standesamt noch Bock auf eine megagroße Party habt – macht das. Ihr habt keine Lust dazu – Dann lasst es! Wenn ihr keine Tortenfans seid, bestellt auch keine! Wenn ihr zwei linke Füße habt und Tanzen hasst, warum blamieren? Nur weil es von euch erwartet wird? Weil es Tradition ist? Weil man es halt so macht oder es sich gehört?

Schluss damit! Es wird Zeit für einen Befreiungsschlag: Für eure Hochzeit gibt es nur ein einziges Must-have – und das ist eure Liebe zueinander!

5 Tipps, die ihr bei der Planung eurer standesamtlichen Hochzeit unbedingt beachten solltet

Folgt noch eine zusätzliche große Zeremonie, ist das Standesamt oft Nebensache. Wenn ihr euch allerdings gegen eine weitere Zeremonie entscheidet, wäre es doch ziemlich schade, wenn eure standesamtliche Hochzeit nicht euren Wünschen entspricht.

1. Große Stadt – viele standesamtliche Trauungen – wenig Zeit für euch

Je größer die Stadt, desto mehr Trauungen müssen jede Woche und vor allem an den heiß begehrten Samstagen untergebracht werden. So bleibt den Standesbeamt:innen gar nichts anderes übrig, als die Masse im 10-Minuten-Takt abzuarbeiten.

Wenn ihr euch eine eher persönliche Trauung wünscht, sucht euch ein süßes Rathaus auf dem Land. Dort finden pro Tag weniger Trauungen statt – sodass mehr Zeit für jede einzelne Trauung bleibt. Ihr bekommt also mehr Spielraum für eine Individualisierung eurer standesamtlichen Hochzeit.

2. Die Woche hat mehr als nur Samstage!

Bei Heiratenden sind die Samstage, wie oben schon erwähnt, heiß begehrt und stehen hoch im Kurs. Nicht nur die Termine für die Trauungen selbst sind schnell weg, auch Dienstleistende sind an Samstagen während der Saison schlecht für kurze Einsätze zu bekommen.

Aber hey, es gibt doch noch 5 weitere Tage, an denen ihr heiraten könnt. Viele Dienstleistende bieten unter der Woche auch kleine, ganz spezielle Standesamt-Pakete an – nutzt das für euch!

3. Besondere Kulisse gefällig? So geht’s!

Ein Standesamt muss inzwischen nicht mehr zwingend vier Wände und ein Dach haben, es gibt ganz tolle Alternativen! Spezielle Außenstellen im Grünen, auf dem Schiff, in Schlössern oder anderen Locations werden immer beliebter und vielfältiger.

Wenn ihr euch also für eure standesamtliche Hochzeit eine besondere Kulisse wünscht, dann recherchiert im Vorfeld, welche Möglichkeiten es in eurer Umgebung gibt – so findet ihr eure perfekte Location!

4. Vorsicht bei kleiner Ortschaft und winzigem Trauzimmer

Viele Trauzimmer, gerade in kleineren Rathäusern, bieten nicht gerade viel Platz. Für eure Trauung bedeutet das: Entweder muss die Hälfte der Gäste stehen und die hintersten Reihen sehen nichts oder die Trauung wird in einen Bürger- oder Sitzungssaal verlegt.

Beide Optionen sind nicht besonders schön, ich denke da sind wir uns einig. Beachtet deswegen bei eurer Auswahl die Anzahl der Sitzplätze und besichtigt unbedingt die Alternativen, die euch vor Ort zur Verfügung gestellt werden.

5. Sektempfang und standesamtlich Heiraten: Nicht zwischen Tür und Angel!

Ihr heiratet standesamtlich und plant einen Sektempfang direkt am Standesamt? Dann gibt es im Grunde genommen zwei Probleme, die relativ häufig auftreten:

Im Rathaus gibt es keinen Raum für einen Sektempfang. Das bedeutet, er findet im Flur oder Eingangsbereich statt, durch den auch alle anderen, regulären Besucher:innen des Rathauses durch müssen. Dort ist es nicht nur ungemütlich, sondern meistens auch ziemlich dunkel.

An beliebten Tagen kommt noch der Faktor Zeit dazu: Dauert eine Trauung im Schnitt nur 10 Minuten, so müsst ihr – ihr ahnt es sicher schon – nach 10 Minuten bereits das Feld räumen. Hui, also wenn wir uns ein Glas Sekt so schnell reinpressen müssten, würde er uns sofort zu Kopf steigen, und zwar nicht im positiven Sinne!

Die Lösung ist denkbar einfach: Verlegt einfach euren Sektempfang, ganz gemütlich und vielleicht sogar mit ein paar schönen Häppchen dazu für eure Gäste, in eure Feierlocation oder das Restaurant, in dem ihr reserviert habt. Nicht zu vergessen: Mögt ihr keinen Sekt – lasst ihn einfach weg!

Fazit: Es gibt kein „nur“ bei deiner standesamtlichen Trauung

Nein, eure Hochzeit ist nicht weniger wert, wenn ihr euch standesamtlich das Ja-Wort gebt. Ja, sie ist genauso „echt“ wie eine Hochzeit mit großer kirchlicher Zeremonie oder freier Trauung. Und wenn euch bestimmte Gäste ein anderes Gefühl geben, dann solltet ihr klar kommunizieren, dass das nicht okay ist!

Nicht nur das: Mit unseren 5 Tipps, die ihr bei der Planung eurer standesamtlichen Hochzeit unbedingt beachten solltet, seid ihr bestens vorbereitet. Denn mit etwas Planung und Insider-Wissen heiratet ihr standesamtlich – und es wird ein ganz besonderes Event daraus.

last, but not least: 5 wunderschöne orte, an denen ihr standesamtlich heiraten könnt:

Wildnis-Standesamt – Bayerisch Eisenstein

Standesamtliche Hochzeit im Flugzeug – Stölln

Hochzeit im Leuchtturm – Pellworm

Standesamtliche Hochzeit am Strand – Fehmarn

Hochzeit in der Bibliothek – Ulm

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