Hochzeitsplanung: 7 Dinge, die wirklich niemand braucht

von | Hochzeitstipps, Queer heiraten

Verliebt, verlobt – und dann in der Hochzeitsplanung alle Geduld aufgebraucht? Denn neben Aufregung und Vorfreude bedeutet die Hochzeitsplanung auch jede Menge Recherche, endlos viele Entscheidungen und sorgfältige Abstimmung unter euch als Heiratenden.

Damit euer Hochzeitstag wunderschön wird, investiert ihr im Vorfeld viel Arbeit, Zeit und Geld: Datum, Gäste, Location, Outfit, Einladungen – falls ihr euch an dieser Stelle fragt, wo ihr am besten mit der Planung beginnt, schlagen wir vor:

Mit der Entscheidung, was euch wirklich wichtig ist und auf was ihr getrost verzichten könnt! Denn früher oder später werdet ihr euch bei der Hochzeitsplanung fragen: Gehört sich das so oder dürfen wir das anders machen?

Spoiler: Ja, ihr dürft es anders machen – und in diesem Artikel verraten wir euch sogar 7 Dinge, die bei der Hochzeitsplanung wirklich keiner braucht.

1- Traditionen, auf die ihr keinen Bock habt

Der Bräutigam muss Anzug tragen und darf die Braut am Hochzeitstag erst in der Kirche sehen. Dann wird die Braut vom Brautvater bis an den Altar geführt und trägt einen Hochzeitsstrauß, der perfekt auf die Dekoration abgestimmt ist.

Und wenn zwei Männer heiraten, gibt es für beide nur Blumen im Knopfloch? Wenn sich die Heiratenden doch bereits am Hochzeitsmorgen sehen, steht die Ehe für immer unter einem schlechten Stern?

Hochzeitstraditionen können euch wertvolle Struktur und Inspiration für die Gestaltung eures großen Tages liefern. Gleichzeitig dürft und sollt ihr euch bei eurer Hochzeitsplanung auch völlig frei von ihnen machen. Völlig egal, ob es um Kleidung, Uhrzeit, Ort, Essen oder Hochzeitstanz geht – ihr könnt selbst entscheiden, wie ihr euren Tag gestalten möchtet!

Als Richtlinie für eure Planung können euch die folgenden Fragen dienen: Welche Bedeutung haben die einzelnen Traditionen? Auf welche davon habt ihr spontan Lust? Möchtet ihr eine Tradition in abgewandelter Form übernehmen?

Und da ihr es sowieso niemals allen Anwesenden recht machen könnt, dürft ihr euch getrost von allem verabschieden, was nicht zu euch, eurem Leben und eurer Beziehung passen.

2 – Gäste, die ihr gar nicht sehen wollt

Die Frage, wen ihr denn alles zu eurer Hochzeit einladet, klingt unscheinbar und birgt trotzdem großes Konfliktpotential. Schließlich soll sich niemand ausgeschlossen fühlen – obwohl ihr ein begrenztes Budget habt und manche Angehörigen vielleicht gar nicht sehen möchtet.

So wird aus „Tante Hilde haben wir so lange nicht mehr besucht“ schnell ein „Dann müssen wir aber auch Kusine Klara und Onkel Otto einladen“!

Lasst euch an dieser Stelle sagen: Ihr müsst niemanden aus Höflichkeit zu eurer Hochzeit einladen, den ihr eigentlich nicht dabeihaben möchtet. Eure Hochzeit ist euer Tag und ihr bestimmt, mit wem ihr diesen feiern wollt!

Eventuell müsst ihr das der einen oder anderen Person erklären, doch langfristig lohnt sich dieser Einsatz: So vermeidet ihr Anspannung, doofe Sprüche oder sogar Konflikte am Hochzeitstag selbst.

3 – DIY um jeden Preis

Social Media und vor allem Pinterest sind voll von tollen DIY-Ideen für Hochzeiten: Von der Deko bis zu den Gastgeschenken gibt es süße Bastelideen in allen Farben und Materialien.

  • Selbstgemachte Einladungskarten inklusive Foto der Heiratenden? Check!
  • Tischdeko von blumig bis nerdig? Check!
  • Gastgeschenke für alle Gäste? Check!
  • Sektbar, Gästebücher und Notfall-Körbchen? Check, check, check!

Obwohl selbstgebastelte Deko wirklich wunderschön sein kann, geratet ihr als Heiratende bei eurer Hochzeitsplanung leicht in einen Recherche-Rausch. Vor lauter schönen Pinterest-Bildern verschätzt ihr euch ruckzuck dabei, wie viel Nerven, Zeit und Geld euch das Basteln wirklich kostet.

Vergesst dabei nicht: Spätestens wenn ihr das achtzigste Körbchen für Gastgeschenke faltet, während sich beim ersten Körbchen bereits der Klebstoff wieder ablöst, hängt eure Geduld sicherlich am seidenen Faden!

Wenn ihr euch für DIY entscheidet, legt euch im Vorfeld auf zwei bis maximal drei Projekte fest. Und wenn ihr Basteln furchtbar findet? Prima, dann lasst ihr es einfach komplett weg! Anstatt zu basteln könnt ihr schließlich viele Deko-Elemente auch kaufen oder ausleihen.

4 – Peinliche Hochzeitsspiele

Brilliant oder veraltet? Genau wie bei den Traditionen scheiden sich auch bei den Hochzeitsspielen die Geister. Ursprünglich waren sie dafür gedacht, für gute Laune zu sorgen und die Gäste während der Feier zu unterhalten. Schließlich liegen zwischen Trauung und gemeinsamen Essen in den meisten Fällen mehrere Stunden Zeit.

Allerdings gibt es unter den klassischen Hochzeitsspielen so einige veraltete, sexistische Varianten: Müssen wir im Jahr 2022 wirklich noch das Strumpfband der Braut versteigern, das Gewicht der Gäste erraten oder unser Können im Bierflaschen-Öffnen unter Beweis stellen?

Überlegt euch daher bereits im Vorfeld: Wünscht ihr euch für eure Hochzeit ein Unterhaltungsprogramm und gibt es Spiele, die ihr kategorisch ausschließt?

Dann legt ihr eine Person fest, die das Ganze organisiert und die sich über eure Wünsche genau im Klaren ist. So wissen alle Gäste, wer als Ansprechperson dient und ihr könnt sicherstellen, dass ihr während der Feier keine unangenehmen Überraschungen erlebt.

5 – Gastgeschenke, die keiner braucht

Sind Gastgeschenke an jedem Sitzplatz im Restaurant wirklich notwendig? Gedacht sind sie als nette Geste für eure Gäste, doch die haben sie bis zum Ende der Feier oft vergessen. So bleiben die Kästchen mit Bonbons, die Kerzen oder Seifenblasen am Ende auf dem Tisch liegen.

Das ist super schade, denn euch als Heiratende kosten sie so unnötig Geld oder – falls ihr sie selbst bastelt – eure kostbare Zeit, die ihr eigentlich für andere Punkte der Hochzeitsplanung braucht. Daher unser Tipp: Spart euch die Gastgeschenke einfach und investiert das Geld lieber in tolles Essen und tolle Musik. Das werden euch auch eure Gäste euch danken!

6 – Brautjungfern als Unterstützung der Braut

Es kann super-schön sein, eure engsten und liebsten Menschen in eure Hochzeitsplanung mit einzubeziehen. Aus unserer Erfahrung ist diese emotionale und tatkräftige Unterstützung sogar Gold wert!

Doch muss es sich dabei wirklich um Freundinnen der Braut handeln, die dann auch noch alle in farblich aufeinander abgestimmten Kleidchen zum Hochzeitstag erscheinen sollen? Das kann doch inzwischen auch moderner, gleichberechtigter und inklusiver aussehen!

Unser Vorschlag: Überlegt euch stattdessen, in welchen Bereichen der Hochzeitsplanung ihr euch Unterstützung wünscht und welche Menschen in eurem Umfeld ihr euch dafür vorstellen könnt. Denkt dabei auch daran, wie ihr den Hochzeitstag selbst für euch so stressfrei wie möglich halten könnt!

7 – Vergleiche mit anderen Hochzeiten

Ihr lest Hochzeitsmagazine, informiert euch auf Pinterest über aktuelle Trends und sprecht mit Freunden und Freundinnen darüber, wie deren Hochzeit ausgesehen hat. Da passiert es ganz nebenbei, dass ihr plötzlich eure Pläne und Wünsche mit den scheinbar perfekten Hochglanz-Hochzeiten aus der Werbung vergleicht.

Aber eure Hochzeit ist kein Wettbewerb – sondern soll genau so einzigartig werden, wie ihr! Deswegen dürft ihr aus all den coolen Trends auch genau die auswählen, die zu eurer Beziehung passen und eure Werte widerspiegeln.

Am besten erinnert ihr euch genau an diesen Punkt, wenn ihr euch wieder beim Vergleichen ertappt. Dann konzentriert ihr euch auf das, was euch persönlich wichtig ist und schon kann nicht mehr viel schief gehen. Außerdem vermeidet ihr so ganz nebenbei unnützen Schnickschnack und schont euer Budget.

Hochzeitsplanung – das Fazit

Ihr seht, es gibt so einige Dinge, die euch Stress, Nerven, Zeit und Geld sparen können bei der Hochzeitsplanung.
Wir sagen: Heiratet doch so, wie ihr wollt! Setzt eure eigenen Prioritäten und feiert ein Fest, das so einzigartig und individuell ist wie eure Liebe.

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