Barrierefreie Hochzeit planen: 8 Tipps für ein gelungenes Fest, auf dem sich alle wohlfühlen

von | Hochzeitstipps, Tipps für Hochzeitsprofis

Euer großer Tag steht bevor, ihr habt eure Hochzeit detailliert geplant und an alles gedacht: Schuhe einlaufen – Check. Notfallset einpacken – Check. Regen, Sonne, Schnee einplanen – Check.

Dennoch gibt es einige Dinge, die immer wieder vergessen werden. Dinge, die ihr in den gängigen Internet-Checklisten nicht findet. Hier haben wir unsere Top 8 einmal zusammengefasst. Weil wir uns wünschen, dass diese Punkte viel häufiger in Betracht gezogen werden. Weil wir immer wieder bei Hochzeiten anwesend sind und „schade, verpasste Chance“ denken. Und weil wir natürlich wollen, dass euer Hochzeitstag ein voller Erfolg wird und ihr dabei WIRKLICH an alles gedacht habt.

Wir wetten: Da ist für jede:n von euch noch etwas Neues dabei! Also lest rein und schreibt uns: Welchen dieser Punkte hättet ihr bei der Hochzeitsplanung völlig vergessen?

Worum geht’s heute?

Eine Hochzeit barrierefrei planen, das sind unsere 8 besten Tipps:

  • Toiletten, die für alle funktionieren
  • Karten, die wirklich jede:r lesen kann
  • Eine Fotobox mit diversen Accessoires
  • Sitzgelegenheiten an allen Stationen
  • Barrierefreiheit der ganzen Feier
  • Still- und Ruheraum organisieren
  • die Bedürfnisse von Familien mit Kindern von Anfang an mitzudenken
  • Gastgeschenke und Kindertisch abseits von Klischees
  • Unser Fazit

Toiletten, die für alle funktionieren

Ihr habt stundenlang Restaurants recherchiert, habt zur Probe gegessen und euch für die perfekte Location entschieden. Jetzt fühlt ihr euch startklar. Doch habt ihr euch im Vorfeld auch die Toiletten angeschaut?

Wie jetzt, Toiletten angeschaut?

Was wir damit meinen: Bei den meisten Locations gibt es eine Männer- und eine Frauentoilette. Schon, um eine Männertoilette mit Wickelmöglichkeiten zu finden, benötigt ihr einiges an Glück. Und da haben wir weder darüber gesprochen, wie gut zugänglich die Toiletten für Menschen mit Behinderungen sind, noch über das Thema Unisex-Toiletten.

Nutzt deswegen den Besuch in der Location vor Ort, um genau diesen Punkt abzuklären. Denn die Gäste, die eine barrierefreie oder Unisex-Toilette benötigen, werden es euch danken!

Karten, die wirklich jede:r lesen kann

Einladungs- und Dankeskarten, Speisekarten, Ablaufpläne und Sitzkärtchen – an Papeterie habt ihr für eure Hochzeit einiges zu planen und zu gestalten. Vielleicht wollt ihr unter all den Farben, Schriften und Formaten auch folgendes im Auge behalten:

Eure Papeterie soll euch beim Ablauf unterstützen und ihn vereinfachen. Dafür ist es wichtig, dass sie jede:r lesen kann. Auch ältere Menschen oder Menschen mit Seheinschränkung.

Damit das klappt, beachtet ihr unter anderem diese Punkte:

  • Wählt eine barrierefreie Schrift aus, bei der die einzelnen Buchstaben klar zu unterscheiden sind und legt auch die Schriftgröße entsprechend fest.
  • Wenn an Schmuckschrift (Kursiv, Handlettering, Kalligraphie) für euch kein Weg vorbeiführt, dann verwendet sie für Deko-Elemente. Die barrierefreie Schrift nutzt ihr für alle wichtigen Informationen.
  • Achtet außerdem auf einen hohen Kontrast zwischen Vordergrund- und Hintergrundfarbe. Eure Farbwahl überprüfen könnt ihr beispielsweise bei Barrierefreies Design.

Eine Fotobox mit klischeefreien Accessoires

Schon beim Planen eurer Hochzeit habt ihr euch überlegt: Damit während der Feier selbst der Spaß nicht zu kurz kommt, braucht ihr auch ein buntes Unterhaltungsprogramm! Neben Tanzfläche und Hochzeitsspielen darf da natürlich auch die Fotobox nicht fehlen. Schließlich habt ihr mit der eine Win-Win-Situation: Für die Gäste ist es ein riesiger Spaß und ihr bekommt tolle Erinnerungsstücke.

Doch bitte achtet bei eurer Auswahl darauf, wie ihr die Accessoires zusammenstellt. Denn die dienen oft den alten und ausgelutschten Klischees: Krawatte, Zylinder und Schnauzer für die Herren. Ring, Perlenkette und Kussmund für die Damen. Dazu am besten noch gestellte Fotos, auf denen die Braut den Bräutigam zur Hochzeit zwingt.

Geht’s noch? Es ist 2023 – Schluss mit den Rollenklischees bei der Hochzeit! Überlegt doch stattdessen, wo ihr ein diverses Set an Requisiten und Accessoires mieten könnt.

Plant an eurer Hochzeit Sitzgelegenheiten an allen Stationen ein

Genauso wie die Fotobox sind der Sektempfang, das Gruppenfoto und die Gratulationen von vielen Feiern nicht wegzudenken. Das läuft auch super – bis ihr feststellt, dass der geplante Ort für das Gruppenfoto oder den Sektempfang nicht für alle eure Gäste gut zugänglich: Denn manche der Anwesenden sind gesundheitlich nicht mehr ganz fit, haben Probleme damit auf unebenem Boden zu laufen oder für längere Zeit zu stehen.

Dabei lassen sich diese Probleme so leicht vermeiden: Überlegt vorher, welche Distanzen ihr gemeinsam zurücklegt. Stellt sicher, dass es für alle Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, an allen Stationen eurer Hochzeit eine Sitzgelegenheit gibt. Und stoßt dann mit euren Großeltern beim Sektempfang an oder nehmt sie beim Gruppenfoto in den Arm, anstatt euch zu ärgern, dass sie an der Location auf euch warten.

Und die Barrierefreiheit der ganzen Feier zu beachten

Wenn ihr das mit den Sitzgelegenheiten sichergestellt habt, ist ein großer Schritt bereits getan. Doch wie sieht es mit der Barrierefreiheit für den Rest der Location und für das Programm aus? Ist der Eingangsbereich barrierefrei gestaltet? Wie weit entfernt sind die Parkplätze? Plant ihr für den Abend ein Unterhaltungsprogramm mit bunten Lichtern (Achtung bei Epilepsie oder Neurodiversität) oder viel Rauch (problematisch bei vielen Lungenerkrankungen)?

Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht, als gäbe es unglaublich viel zu beachten wenn man eine Hochzeit wirklich barrierefrei planen möchte. Dabei ist es eine Chance für euch, auf die Bedürfnisse eurer Gäste einzugehen und für alle Anwesenden eine tolle Atmosphäre zu schaffen.

Bei vielen eurer Verwandten wisst ihr sicher sofort, ob gesundheitliche Einschränkungen bestehen. Zusätzlich könnt ihr das Programm im Vorfeld an eure Gäste schicken. Dort könnt ihr sie darum bitten, sich bei euch zu melden, falls einzelne Programmpunkte für sie problematisch sind. Das erleichtert es ihnen, damit auf euch zuzugehen.

einen Still- und Ruheraum zu organisieren

Um auch für Familien mit kleinen Kindern eure Feier so entspannt wie möglich zu gestalten, haben wir nicht nur einen, sondern zwei Tipps für euch:

Wie wäre es, wenn ihr einen Ruheraum organisiert? Der kann vielfältig genutzt werden: Menschen mit ganz kleinen Babys können sich dorthin zum Stillen zurückziehen. Für Kleinkinder kann dort ein Kuschelnest gebaut und die Ruhe für den Mittagsschlaf genutzt werden. Auch Erwachsene, die sich eine Pause vom Hochzeitstreiben wünschen oder brauchen, können diesen Raum nutzen, um neue Energie zu tanken.

die Bedürfnisse von Familien von Anfang an mitzudenken

Was wir auf Hochzeiten ebenfalls oft beobachten: Die Kinder werden – ob beim Spielen oder Essen – von den Erwachsenen getrennt. Während dahinter sicherlich der Wunsch steckt, den Ablauf für Eltern reibungsloser zu gestalten, sieht die Realität oft anders aus: Das Essen der Eltern wird unterbrochen, sie sitzen doch mit den Kindern am Kindertisch oder pendeln ständig zwischen Spielecke und eigenem Sitzplatz hin und her.

Um das zu vermeiden, könnt ihr euch und eine Auswahl an befreundeten Eltern fragen: Wie können wir Kinder und Familien gut in die Feier integrieren? Was ist der beste Ort für die Spiele-Ecke und wie können wir das Essen familienfreundlich gestalten?

Gastgeschenke und Kindertisch abseits von Klischees zu gestalten

Wisst ihr, wir können das Thema Genderklischees eigentlich selbst nicht mehr hören. Aber solange diese in der Hochzeitsbranche noch so weit verbreitet sind, werden wir weiter drüber sprechen. Deswegen: Was habt ihr euch für Gastgeschenke überlegt und wie gestaltet ihr den Kindertisch? Habt ihr euch Malbücher oder Spielaktivitäten jenseits von blau und rosa besorgt? Oder hat hier das „Mr. und Mrs.“ Syndrom wieder voll zugeschlagen?

Unser Fazit

Wir wünschen uns, dass ihr in diesem Blogartikel den einen oder anderen Punkt entdeckt habt, der euer Fest für euch und eure Gäste nochmal besser macht. Dass ihr ihn beim Planen eurer Hochzeit immer wieder zur Hand nehmt. Und dass wir in ein paar Jahren – oder vielleicht schon in dieser Saison?! – immer öfter denken „Yeah, mega gut umgesetzt!“ anstatt „Chance verpasst“.

Jetzt wollt ihr nicht nur wissen, was ihr unserer Meinung nach auf gar keinen Fall vergessen dürft, sondern auch, worauf ihr gut und gerne verzichten könnt? Das verraten wir dir in 7 Dinge, die bei der Hochzeitsplanung wirklich niemand braucht.

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