Rollenklischees bei der Hochzeit

von | Hochzeitstipps

Rollenklischees – sie begegnen uns überall und immer wieder. Die fürsorgliche Mutter, die zuhause bleiben soll. Der harte Mann, der keine Gefühle zeigen darf. Sie kann bestimmt nicht Autofahren und er bestimmt nicht kochen. Ja, kennen wir und natürlich haben wir erkannt, dass das Vorurteile sind, die in der heutigen Zeit eigentlich nix mehr verloren haben.

Auch der vermeintlich schönste Tag im Leben steckt voller Stereotypen. Rollenklischees bei der Hochzeit gibt es wirklich jede Menge und im Gegensatz zur braven Hausfrau und dem harten Kerl sind sie uns hier manchmal gar nicht so bewusst. Das wollen wir heute ändern.

Typische Rollenklischees bei der Hochzeit

Der Antrag

Studien zeigen immer wieder, wie die Erwartungshaltung in dieser Frage ausschaut: Er hat den Antrag zu machen. Punkt.

Sie plant die Hochzeit – Er ist eben auch da

In den Köpfen vieler Menschen steht fest: Jedes Mädchen träumt von einer Prinzessinnen-Hochzeit und plant schon seit der Jugend die Hochzeit bis ins kleinste Detail. Entsprechend wird erwartet, dass die Braut federführender Part der Hochzeitsplanung ist und die Bräutigame eher auch dabei sind… Kurze Frage: Gehört der Tag nicht eigentlich Beiden? Warum sollte der Mann nicht mitentscheiden und planen wollen?

Wer sitzt und geht eigentlich wo?

Eine heiß diskutierte Frage mit so vielen Antworten. Da heißt es dann: Die Braut läuft traditionell rechts vom Bräutigam, weil der Degen früher links getragen wurde. Nochmal komplizierter macht es die katholische Kirche: Beim Einzug in die Kirche läuft die Braut links, beim Auszug rechts. Schließlich ist sie ja beim Einzug noch eine unverheiratete Frau und beim Auszug nicht mehr. Und dann kommt noch der Knigge ums Eck und sagt, im Standesamt sitzt der Bräutigam links von der Braut und in der Kirche rechts von ihr.
Jetzt mal ehrlich: Ist es nicht eigentlich total egal?

Die Königin der Rollenklischees: Die Braut wird von einem zum anderen mann übergeben

Der Vater führt die Braut zum Altar und übergibt sie dem Bräutigam – total romantisch, oder? Kann man durchaus auch anders sehen. Denn die Frau geht praktisch vom Schutz des Vaters in den Schutz des Ehemanns über. Aber Ladys, mal ehrlich – wir passen doch eigentlich ganz gut auf uns selber auf, oder?

Weißes Kleid und Anzug

Das wohl gängigste Rollenklischee bei der Hochzeit: Sie trägt ein weißes Kleid, er einen edlen Anzug. Wie eingebrannt diese stereotype Vorstellung ist, erkennt man immer dann, wenn sie durchbrochen wird. Was, ein rotes/grünes/schwarzes Brautkleid? Was, kein Anzug? Als ob man sich dafür rechtfertigen müsste…

Unser Vorschlag – Schmeißt die rollenKlischees über Bord (Wenn ihr wollt)

Nur, weil es alle so machen, müsst ihr das deswegen nicht auch tun!
Eigentlich ist es total egal, wer wo sitzt und ob ihr zusammen, getrennt oder mit der großen Entourage zur Trauung schreiten möchtet.
Tragt Kleider, Anzüge oder etwas ganz anderes in Weiß, Schwarz, Quietschebunt oder Beige.
Wenn du heiraten willst, dann frag. Plant eure Hochzeit gemeinsam, es ist schließlich euer Ding.
All diese Rollenklischees bei der Hochzeit stammen aus Zeiten, die schon ziemlich lange vergangen sind. Und zum Glück gilt heute: Heiratet doch, wie ihr wollt!

Mal ganz anders gedacht: Queere Paare als Vorbilder

Klar, queere Paare müssen sich mit vielen Klischees rumschlagen. Denkt nur an die immer gleiche Diskussion, wer denn jetzt eigentlich der Mann und wer die Frau ist. Gähn!

LGBTIQ+-Liebende müssen sich aber an manchen Stellen einfach keine Gedanken machen, mit denen sich Hetero-Paare in der Gesellschaft rumschlagen müssen. Denkt nur an die schrägen Blicke, wenn die Frau größer ist als der Mann oder deutlich älter. Ganz zu schweigen von der festen Annahme, dass er den Antrag zu machen hat.

Wenn zum Beispiel ein Alters- oder ein Größenunterschied bei einem Männer- oder einem Frauenpaar ganz egal ist, wieso kann es nicht auch einem Hetero-Paar egal sein? Dieser Gedanke birgt für viele Liebende eine echte Chance.

Egal, wie groß oder klein, wie alt oder jung. Egal, wer wen liebt – Rollenklischees sind nicht mehr als Klischees. Sie sind keine Gesetze, nicht in Stein gemeißelt. Nur, wenn wir über sie sprechen und sie aushebeln, werden sich Glaubenssätze mit der Zeit verändern ❤️💙💛

Buchtipp:
Falls du übrigens gerade so richtig Lust auf einen großartigen LGBTIQ+ Roman hast, haben wir eine richtig gute Nachricht für dich! Das neue Buch von Jess Schönrock, Trau dich, Paulina, ist gerade druckfrisch erschienen und wir durften es bereits lesen 🤩
Wir wollen auf keinen Fall hier Spoilern aber mal so viel vorne weg, es lohnt sich definitiv!
Ich will sofort eine Leseprobe!


BELIEBTESTE ARTIKEL